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pax christi gratuliert Pfr. Dr. Mitri Raheb zum Deutschen Medienpreis

22. Feb 2012

Unter den vier leisen Friedensstiftern, die am 24. Februar mit dem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet werden, ist auch Pfarrer Dr. Mitri Raheb aus Betlehem. Mit ihm ist pax christi seit Jahrzehnten verbunden und gratuliert ihm herzlich zu dieser Auszeichnung. „Dr. Rahebs Wirken ist die Alternative zu Gewalt und Radikalisierung“, heißt es in der Be…

Der lutherische Pfarrer in Betlehem ist ein Visionär, der die Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Zukunft für Palästina und Israel nicht aufgibt. Gewaltlos setzt er sich für ein Ende der Besatzung ein.

Die von ihm mit internationaler Hilfe geschaffenen Einrichtungen wie das Begegnungszentrum, die Akademie, das Erholungs- und Gesundheitszentrum oder die Fachhochschule für Kunst und Medien gestalten Gesellschaft in Palästina mit. Raum für Hoffnung entsteht so in einem Alltag, der von Mauer, Siedlungen und Unfreiheit geprägt ist.

Für Deutsche ist Raheb ein unbequemer Mahner. Er kritisiert pure Palästina- oder pure Israelsolidarität. Weder den Israelis noch den Palästinensern sei damit geholfen, wenn sich der Konflikt in Deutschland verschärfend abbilde. Raheb tritt dafür ein, den Blick auf beide Völker zu richten, Unrecht beim Namen zu nennen und entschieden für ein Ende der Besatzung einzustehen. Ihm geht es um einen gerechten Frieden für beide Völker in Israel und Palästina.

Mit seinem Engagement zeigt Raheb Perspektiven für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts auf, welche die andere Seite einschließt. Mitri Raheb ist Verfasser zahlreicher Bücher und Schriften, u.a. ist er Mitautor des Kairos-Palästina-Dokuments, das sich zu einem gewaltlosen Widerstand gegen die Besatzung bekennt.

Beim Katholikentag vom 16.-20. Mai in Mannheim wird er an Podiumsveranstaltungen von pax christi zum arabischen Frühling und zum Kairos-Palästina-Dokument teilnehmen.

Die weiteren Preisträger des Medienpreises 2011 kommen aus Russland, Afghanistan und dem Kongo. Oberstleutnant Stanislaw Petrow, verantwortlich für das sowjetische Raketen-Frühwarnsystem, hatte am 26.09.1983 den roten Knopf nicht gedrückt, als seine Monitore den Start von fünf auf Russland gerichteten amerikanischen Atom-Raketen angezeigt bekamen. Petrow spürte, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Mit ihrem Bildungsinstitut hat Dr. Sakena Yacoobi Tausenden, vom Krieg gezeichneten Menschen, insbesondere benachteiligten Mädchen und Frauen, eine Lebensperspektive in Afghanistan geschenkt. Der Arzt Dr. Denis Mukwege in Bukavu/Kongo betreut seit Jahren Tausende von Vergewaltigungsopfern in diesem unter Bürgerkrieg und Gewalt leidenden Land.